Jonathan Mick Jäger
Autor
Geboren 1997, aufgewachsen im Herzen der Südpfalz.
Durch die Pubertät bis ins Erwachsenenalter begleiteten ihn selbstgeschriebene Geschichten über Teenager-Halbvampire, Detektive und heute vorwiegend sein Romanprojekt über die Liebe zwischen einem jungen Transmann und einem gesuchten Mutanten.
2020 gewann er mit „Licht im Dunklen“, einer Geschichte über Depressionen, den Landesliteraturwettbewerb Durchschrift 7 – Junge Schreibtalente aus Rheinland-Pfalz.
In Jonas Geschichten geht es um Minderheiten und Randgruppen der Gesellschaft, Tabuthemen oder Krankheiten. Aber auch darum, Neues zu entdecken oder aufzudecken; gerne mal gemischt mit ein wenig Science-Fiction.
Nie mehr zwischen den Stühlen
Zum Glück passt der Schlüssel zu Stefans Wohnung noch. Erleichtert atme ich aus. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal hier war. Oder wann ich Stefan das letzte Mal als “meinen Vater” bezeichnete.
Das Vorbild
Mit elf Jahren besuchte ich regelmäßig die Bücherei in unserem Dorf. Mein Markenzeichen: Im Hochsommer einen dicken Pullover tragen und unter der Kapuze die langen Haare verstecken. Dazu weite Hosen und Turnschuhe.
Manchmal begleitete mich Mama zu dem Ort mit angesammeltem Wissen. Meistens mittwochs.
Die wertvolle Fracht
»Fuck!«
Sofort schlug ich mir die Hand vor den Mund. »Scheiß Stau!«
Mein Blick wanderte vom vorderen Teil des Autos auf den Rücksitz. Das war knapp. Meine Fracht konnte jeden Moment zu einer tickenden Zeitbombe werden. Es musste leise sein, damit sie nicht hochging.
Sofort schlug ich mir die Hand vor den Mund. »Scheiß Stau!«
Mein Blick wanderte vom vorderen Teil des Autos auf den Rücksitz. Das war knapp. Meine Fracht konnte jeden Moment zu einer tickenden Zeitbombe werden. Es musste leise sein, damit sie nicht hochging.
Kleine mutige Flamme
Seit Stunden hält er den Pinsel in der Hand, die Farben sind bereit. Draußen ist die Sonne bereits vor Stunden untergegangen, nur eine fast abgebrannte Kerze erhellt noch die Schreibstube.
Der sechzehnjährige Anselm Feuerbach kommt einfach nicht zum Malen, er zerbricht sich den Kopf, doch ihm will nichts einfallen. Zu nervös ist er.