Lea Zander
Autorin
Lea Zander, Jahrgang 1989, malt die Welt mit Worten. Sie lebt in Speyer und schreibt überall. Ihre große Leidenschaft sind Tee, Liebesgeschichten, Poesie und das Meer.
Im März 2020 erschien ihr Debüt „Tausend Farben dazwischen“. Ein Poesieband, der sich ehrlich mit Themen wie Depression, Angststörung und Selbstliebe beschäftigt, der bewegt und ermutigt.
Im Oktober 2022 wurde Lea gemeinsam mit neun weiteren Autor:innen für die Horroranthologie „Red River Lane“ mit dem Deutschen Selfpublishing Buchpreis ausgezeichnet.
Leas Texte zeichnen sich durch einen poetischen Schreibstil, lebendige Charaktere und aktuelle Themen aus. Auf Instagram ist die Autorin unter ‚leazander.autorin‘ zu finden.
Worte für die Ewigkeit
Da sitzt er.
Keine fünf Meter, und doch eine halbe Ewigkeit entfernt. Warum eine halbe, fragt ihr euch? Nun, weil ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass heute einer dieser Tage ist, an dem ich über mich hinauswachse. Mutiger bin, als ich es selbst für möglich gehalten habe. Meine eigene Heldin — wenn auch nur für einen winzigen Moment.
Keine fünf Meter, und doch eine halbe Ewigkeit entfernt. Warum eine halbe, fragt ihr euch? Nun, weil ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass heute einer dieser Tage ist, an dem ich über mich hinauswachse. Mutiger bin, als ich es selbst für möglich gehalten habe. Meine eigene Heldin — wenn auch nur für einen winzigen Moment.
Kopf, Herz und ganz viel Wunder
»Und?«, fragt Cathy, als sich Leonie im Hörsaal auf den Platz neben ihr setzt.
Die Neugier steht ihr in das perfekt geschminkte Gesicht geschrieben, für das sie jeden Morgen extra eine Stunde früher aufsteht. Etwas, das Leonie nie in den Sinn kommen würde. Dafür schläft sie zu gerne.
»Ja, er war wieder da. Wie jeden Morgen.« Leonie versucht, beiläufig zu klingen, während sie ihren Schreibblock und ihr Mäppchen aus dem Rucksack holt.
»Oookaaayyy …«
Cathy zieht das Wort in die Länge, und Leonie weiß, sie hat sie durchschaut.
»Du warst wieder stumm wie ein Fisch, richtig?«
Die Neugier steht ihr in das perfekt geschminkte Gesicht geschrieben, für das sie jeden Morgen extra eine Stunde früher aufsteht. Etwas, das Leonie nie in den Sinn kommen würde. Dafür schläft sie zu gerne.
»Ja, er war wieder da. Wie jeden Morgen.« Leonie versucht, beiläufig zu klingen, während sie ihren Schreibblock und ihr Mäppchen aus dem Rucksack holt.
»Oookaaayyy …«
Cathy zieht das Wort in die Länge, und Leonie weiß, sie hat sie durchschaut.
»Du warst wieder stumm wie ein Fisch, richtig?«
Kreidemädchen
Ich präge mir alles ein.
Die Zerbrechlichkeit in ihren weichen Zügen, die Eleganz ihrer Bewegungen, das Federn ihrer Schritte – so leicht, als wäre die Schwerkraft bei ihr außer Kraft gesetzt.
Ich richte den Blick auf die angefangene Zeichnung vor mir. Kreidebunt hebt sie sich vom Schneeweiß des Papiers ab und lässt das Motiv bereits erahnen.
Die Zerbrechlichkeit in ihren weichen Zügen, die Eleganz ihrer Bewegungen, das Federn ihrer Schritte – so leicht, als wäre die Schwerkraft bei ihr außer Kraft gesetzt.
Ich richte den Blick auf die angefangene Zeichnung vor mir. Kreidebunt hebt sie sich vom Schneeweiß des Papiers ab und lässt das Motiv bereits erahnen.
Weitere Veröffentlichungen von Lea Zander
Kurzgeschichten, Gedichte
Tausend Farben dazwischen
BoD / ISBN 978-3-7504-6094-2
3/5
Horroranthologie
Red River Lane
Jennifer Ebbinghaus (Nova MD) / ISBN 978-3-96966-788-0
5/5
0/5